Der Sommer neigt sich dem Ende zu, aber die Bundestagswahl steht vor der Haustür. In der letzten Episode vor der Wahl sprechen wir über ein Thema das danach noch wichtig werden könnte und vielleicht auch irgendwie im Koalitionsvertrag auftaucht: sektorenübergreifende Versorgung. Wir sprechen dazu mit Severin Schmidt.

Vorher aber gibt es Neues von uns und aus der gesundheitspolitischen Welt: Die News.

1. Homöopathischer Gefahrguteinsatz. In Soest sind 150 Liter eines homöopathischen Präparats (mit Alkohol) ausgelaufen und haben einen Gefahrguteinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Titel und Bild in der Kombi göttlich. LINK

2. Wir haben die Gesundheitspolitik im KanzerInnen-Duell vermisst. Aber nicht nur das Thema kam zu kurz. LINK

3. Pflegekammern wurde ja bisher eher aus der rot-grünen Ecke begrüßt und von schwarz-gelb – wie jetzt in Niedersachsen – bekämpft (LINK). Das Politik nicht nur an Farben, sondern auch an Personen hängt zeigt NRW wo durch Karl-Josef Laumann nun schwarz-gelb vielleicht eine Pflegekammer einführt. (LINK)

4. Der Sachverständigenrat arbeitet mal wieder an einem neuen Gutachten – diesmal zur Notfallversorgung. Von einem Werkstattgespräch stammt die folgende interessante Präsentation die Ausblicke auf mögliche Empfehlungen gibt: LINK

5. Aus Schottland erreichen uns die Nachrichten dass Apotheker dort vielleicht künftig mehr Verantwortung bekommen, siehe auch GMP #02, und noch mehr verschreiben dürfen als bisher: (LINK)

Interview zur Sektorübergreifenden Versorgung

Mit Severin Schmidt von der Friedrich-Ebert Stiftung sprachen wir über eine neue Publikation: Patient First! Für eine patientengerechte sektorübergreifende Versorgung im deutschen Gesundheitswesen

Severins Profil auf Twitter

Weitere Papiere der FES / WISO zum Gesundheitssystem
Wettbewerb, Sicherstellung, Honorierung – Neuordnung der Versorgung im deutschen Gesundheitswesen
Zukunft der Krankenhäuser – Mehr Qualität, flächendeckende Versorgung und gerechte Finanzierung
Der Weg zur Bürgerversicherung – Solidarität stärken und Parität durchsetzen

Medizinmurks der Woche: Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS)

Was ist das? – LINK  Ist eine häufige Erkrankung von der primär Männer mittleren Alters betroffen sind und ist durch Schnarchen, Atemaussetzer und Tagesmüdigkeit gekennzeichnet. Klassische Behandlung ist nächtliche CPAP-Maskenbeatmung [Was ist das? – LINK] Das funktioniert zwar (technisch), ist aber für viele Menschen unangenehm, die Akzeptanz liegt bei 50-75% (siehe diese Studie), fraglich war außerdem ob es etwas nützt, also die Nutzer z.B. weniger Schlaganfälle erleiden. Dazu gibt es eine neue Metaanalyse die sagt: leider nein, es sei denn die Maske wird >4h/Nacht getragen [LINK zur Studie].

Bei OSAS wird oft eine nächtliche CPAP-Maskenbeatmung empfohlen. Die ist für viele aber unangenehm. Das Problem: siw wirkt nur gut wenn sie >4h/Nacht getragen wird, sonst ist es Murks.
Aufgenommen am Sonntag, 10. September 2017